Buy Local und rettet den Buchhandel
Wenn ihr meinem Blog schon länger folgt, werdet ihr festgestellt haben, dass ich nicht nur eine Verfechterin des gedruckten Buches bin, sondern auch eine Verfechterin des Buchladens um die Ecke. Daher sehe ich auf meinen Seiten von Affiliate-Marketing ab. Ihr werdet keine direkten Links zu Amazon oder großen, stationären Buchhandelsketten wie Thalia finden. Dafür könnt ihr aber ab sofort sehr gerne eure Bücher beim Buchhändler meines Vertrauens, der Buchhandlung Till Eulenspiegel in Hoffnungsthal bei Köln bestellen. Die Links zum jeweiligen Buch findet ihr in der dazugehörigen Rezension.
Ich persönlich kaufe meine Bücher eigentlich immer vor Ort. Ich liebe es, in dem kleinen Buchladen zu stöbern, neue und alte Schätze zu entdecken und mit Buchhändlern und anderen Kunden in Gespräche über Literatur und die Tops und Flops der Saison verwickelt zu werden. Leider ist Herr Pees, mein Buchhändler, nun im wohlverdienten Ruhestand. Aber zum Glück hat sich eine Nachfolgerin für sein Erbe gefunden und mit der neuen Inhaberin Michaela Rusch kommt nun neuer Wind auf. Nun hat es der kleine Laden sogar ins Online-Zeitalter geschafft und ich bin sehr froh, ab sofort über meinen Blog auf den Online-Shop verlinken zu können. Geld bekomme ich dafür nicht, nur ein gutes Gewissen .
Eins ist sicher: auf die Empfehlungen von Frau Rusch und ihren Mitarbeiterinnen kann ich mich voll und ganz verlassen (an dieser Stelle mal ein großes Dankeschön an Dagmar von Lampe, die einfach immer voll ins Schwarze trifft). Tatsächlich sind alle meine Bücher, die ich von dort mit nach Hause genommen habe, auf meinem Blog mit 4 oder 5 Sternen bewertet, während 2-3 Sterne Bewertungen oft auf anderem Wege zu mir gefunden haben. Ehrlich gesagt werde ich in der Buchhandlung Till Eulenspiegel mit so vielen guten Büchern versorgt, dass ich mit dem Rezensieren eigentlich gar nicht nachkomme – und ich mich oft nicht vom aktuellen Buch losreißen kann um eine Rezension über ein vergangenes Buch zu schreiben.
Ich sage euch: macht euch auf die Socken, geht in Buchhandlungen, kommt ins Gespräch über die Bücher die dort stehen und lasst euch von den Buchhändlerinnen und Buchhändlern inspirieren. Denn die Läden sind voll gepackt mit toller Literatur, die nur darauf wartet von euch entdeckt zu werden – auch abseits der Amazon Ranglisten und Spiegel-Bestsellerlisten, von denen ich persönlich schon sehr oft enttäuscht wurde. Dieses Gefühl, in Buchläden zu stöbern und Schätze zu entdecken, kann euch keine Datenbank der Welt geben.
Meine Mission: Boykottiert Amazon & Co und rettet den Buch- und Einzelhandel. Damit unsere wunderschönen Buchläden und die Vielfalt des Einzelhandels erhalten bleiben.
Ich habe lange Zeit selbst Bücher bei Amazon oder Thalia gekauft, bis ich anfing darüber nachzudenken, dass meine Internetbestellungen auch Auswirkungen auf die Einzelhandelslandschaft in unseren Städten hat. Heute hole ich mir bei Amazon lediglich hin und wieder Inspiration. Wobei ich immer wieder feststelle: kein Algorithmus der Welt trifft meinen Geschmack so gut wie Dagmar von Lampe . Klar, Onlineshopping ist so einfach, so bequem, so schnell – einfach so unaufwendig. Auch ich werde hin und wieder schwach. Wenn es zum Beispiel darum geht, Dinge zu bestellen, die ich nicht bei mir um die Ecke finde, dann kann ich auch zur Online-Shoppingqueen werden. Da übermannt mich dann doch die Trägheit. Und an meinem Online-Konsum in Sachen Mode arbeite ich noch. Nobody is perfect.
Aber wenn bei euch kein guter Buchladen um die Ecke ist oder der Terminkalender es tatsächlich nicht zulässt vor Ort zu kaufen, dann schaut euch doch einfach mal nach Alternativen zu Amazon & Co um. „Preisdiktate, schlechte Arbeitsbedingungen, Druck auf Verlage – es gibt gute Gründe, nicht beim Mega-Versandhändler einzukaufen.“ Dieser Artikel von Utopia, zeigt euch faire Alternativen auf – und zwar nicht nur für Bücher, sondern auch für Elektronik, CD’s und mehr. Die meisten Buchhändler bieten außerdem heutzutage einen Online-Shop an, in dem ihr genauso bequem bestellen könnt wie beim Internetriesen. Schaut doch mal vorbei bei buchhandel.de und sucht euch einen Buchhändler in eurer Nähe, bei dem ihr den Titel ganz bequem online oder im Laden bestellen könnt. Dazu könnt ihr zum Beispiel den Buchhandelsfinder der Kampagne JETZT EIN BUCH! nutzen.
Hier ein toller Artikel von Uwe Kalkowski, auch bekannt als Kaffeehaussitzer, der Licht ins Dunkle bringt und euch massenhaft Argumente liefert, nicht bei Amazon einzukaufen. Und hier findet ihr noch einen aktuellen Kommentar der FAZ, der mir bestätigt, dass auch meine Abneigung gegen Ketten wie Thalia durchaus berechtigt ist.
Und so läuft die Bestellung bei der Buchhandlung Till Eulenspiegel in Hoffnungsthal bei Köln:
Ihr könnt im Onlineshop der Buchhandlung, wie bei Amazon auch, nach Büchern stöbern und aussuchen, ob ihr das Buch gebunden, als Taschenbuch, als eBook, als DVD – sofern der Titel verfilmt wurde – oder als Hörbuch kaufen möchtet. Wenn ihr die Gratis-Expresslieferung nutzt, sind die Bücher am nächsten Tag in der Buchhandlung abholbereit oder in 1-2 Tagen auf dem Postwege bei euch. Bestellungen bis 14 Uhr werden noch am gleichen Tag an die Post übergeben und sind in der Regel schon am nächsten Werktag da. Ab 20 Euro ist die Lieferung versandkostenfrei, für kleinere Bestellungen zahlt man 3 Euro. Dabei muss man allerdings bedenken, dass auch bei Amazon in Wirklichkeit nichts „versandkostenfrei“ ist – anfallende Versandkosten werden eben beim Internetriesen auf andere Kosten eingespart. Und zwar auf Kosten der Mitarbeiter und auf Kosten der Autoren und Verlage, die sich mit Rabattforderungen konfrontiert sehen, die weit über dem Marktüblichen liegen und durch die Marktmacht des Riesen in die Knie gezwungen werden. Es gibt übrigens im Online-Shop der Buchhandlung Till Eulenspiegel wie bei Amazon die Möglichkeit, Bewertungen zu schreiben und zu lesen. Ok, die Datenbank an Bewertungen ist natürlich noch nicht so umfangreich wie bei Amazon, wird aber nun nach und nach ausgebaut und bietet auch so eine gute Orientierung.
Mich würde eure Meinung zum Thema interessieren. Wo kauft ihr eure Bücher? Im Internet? Seid ihr Fans des kleinen Buchladens um die Ecke? Kauft ihr in den großen stationären Ketten wie Thalia & Co. oder nehmt gleich die Bestseller im Supermarkt mit? Nutzt ihr verschiedene Kanäle?
Da es zur Thematik passt: Hier habe ich im Jahr 2016 darüber geschrieben, wie kleine Buchhändler im Online-Zeitalter überleben.
Ich gebe zu auch ich bin bekennende Amazon-Bestellerin. Leider gibt es bei mir in der Nähe gar keine kleinen Buchladen mehr, sondern nur Thalia und Hugendubel. Dein Artikel hat mich wieder daran erinnert, mehr regional zu kaufen. Auf die Idee, das kleine Buchladen online verkaufen, bin ich noch gar nicht gekommen. Also zukünftig werde ich wohl öfter bei dem Buchladen Till Eulenspiegel bestellen. Vielen Dank für den interessanten Artikel.
Liebe Nicole,
das ist schön und das ist auch das, was ich mit meinem Artikel erreichen möchte: Alternativen aufzeigen. Ich möchte nicht mit erhobenem Zeigefinger auf Amazon Käufer schimpfen. Wie gesagt habe ich selbst früher viele meiner Bücher dort bestellt. Es ist einfach wichtig, in der Öffentlichkeit immer wieder auf die Thematik aufmerksam zu machen, damit ein Umdenken beginnt. Ich hoffe, dass ich mit meinen Tipps einen kleinen Beitrag dazu leisten kann und vielleicht das eine oder andere Buch im lokalen Buchhandel bestellt wird. Daher freut mich deine Rückmeldung umso mehr.
Liebe Grüße
Nadine
[…] nachlesen… Small-Data – Wie kleine Buchhändler im Online-Zeitalter überleben oder Buy Local und rettet den Buchhandel. Aber man kann nicht oft genug darauf hinweisen, wie wichtig es ist lokal zu kaufen, nicht nur im […]